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Im November 1994 sind Lisa und Jurij Karasew in Deutschland eingereist.
Wie alle Ankömmlinge haben sie einen Deutschsprachkurs beendet, das neue Leben geordnet.
Und was ist weiter? Es wurde klar, dass alles, was sie früher gemacht haben, ihre große
Berufserfahrung für das neue Leben keine Verwendung findet. Sie könnten nicht, wie die
schöpferische und tatkräftige Leute, sich in die gegebenen Verhältnisse schicken.
Im Oktober 1996 haben sie sich entschieden, ein Deutsch-Russisches Zentrum zu eröffnen.
Lisa Karasewa, die Lehrerin fur Literatur und Russisch, hat bemerkt, dass kleine Kinder von
russischen Migranten miteinander Deutsch sprechen. Das nahm sie zur Anregung, die Kinder müssen
nicht ihre Muttersprache vergessen. Daraufhin hat sie sich entschieden, einen russischen Kurs
ehrenamtlich zu leiten. Lisa ist zur Leiterin von Deutschsprachkurs bei SBW Frau Paul gekommen
und hat ihre Idee erzählt. Frau Paul hat das Vorhaben unterstützt. Am Wochenende
wurden 2-3 Stunden täglich Unterrichtstunden in Russisch, Lesen, Kunst, Musik und Singen
für 6-7-jährigen Kinder durchgeführt. Man hat stufenweise begonnen, verschiedene
Veranstaltungen durchzufuhren, manchmal bei der RAA, manchmal im Landesinstitut. Einen eigenen
Raum hatten sie noch nicht.
Die erste wichtigste Veranstaltung war "Kindertanne". Eigenes Geld hatte das
Zentrum noch nicht. Lisa Karasewa erzählt: " Wir sind zu Frau Koppinger gekommen. Sie hat
die Dongemeinde angerufen und dann empfohlen an Frau Hacker sich zu wenden, die einfach von
der Tischschublade 200 Mark herausgenommen und geschenkt hat. Das war das erste Geld für
die Organisierung der Zentrumsarbeit. Die Neuesjahrstanne hat man mit Weihnachtsmann und
Schneewittchen gemacht, Kinder vom Kindergarten "Sperlingsnestchen" wurden eingeladen. Die
Kinder haben Geschenke bekommen, wie das bei uns Sitte ist. Beim Fest waren Vertreter der
Stadtverwaltung. An uns wurde geglaubt, es wurde der erste Vertrag geschlossen". Jetzt weiß
die ganze Stadt uber "Kontakt" bescheid.
Die Hauptaufgabe des Deutsch-Russisches Zentrums "Kontakt" ist die
Integration von Migranten, die in Deutschland eingereist sind, die Erschaffung der
wohlwollenden Atmosphäre für sie. Die Mitglieder des Zentrums fühlen sich nicht
allein bei den neuen schwierigen Bedingungen, für sie gibt es verschiedene Stufen von
Deutschsprachkurse, erfahrene Sozialberater und Übersetzer. Hier können sie einen Rat,
Information bekommen, Dokumente und Formulare ausfüllen lassen. Übersetzerinnen
begleiten sie, bei Bedarf, bei Ärztebesuche, Versicherungsanstaltbesuche, zu verschiedenen
Ämter. Beim Zentrum funktioniert die Bibliothek. "Vielen Dank" möchten wir dem Pastor
Fleischer von der Schelfkirchegemeinde sagen, der kostenlos schon 8 Jahren einen Raum für
Deutschunterricht zur Verfügung stellt.
Große kulturelle Veranstaltungen für Schwerin waren Begegnungen
mit bekannten Schriftstellern und verdienteren Künstlern. (E.Evtuschenko, D.Granin,
W.Wojnowitsch, W.Smechov, L.Ulickaja).
"Kontakt" nimmt jährlich an der "Interkulturelle Woche" teil, tritt
mit Konzerten und Musiknummern auf. 2001 wurde vom Zentrum ein Projekt "Russische Weihnachten"
ausgearbeitet, das im Schlossparkcenter durchgeführt wurde. Musiker von Norddeutschland
sind aufgetreten: von Lübeck, Hamburg, Rostock. Das Ensemble "Surprise" ist mit Konzerten
nach Lübeck und Rostock gereist, die zur Erinnerung von B.Okudschava geweiht ist. 2005
erhielt das Ensemble "Surprise" eine Auszeichnung beim Festival von jüdischen Liedern in
Hamburg.
Interessant wurden poetische Abende von der Dichterin Evelin Schegedina, bei
denen sie ihre Gedichte gelesen hat und über sich erzählt hat. "Surprise" hat Lieder
gesungen. Es wurde Musik- und Literaturabende gemacht, die dem 200-jährigen Fest von H.Heine
geweiht wurden. Es wurden Romanzen von H.Heine gesungen, seine Gedichte in beiden Sprachen
gelesen. Das sind Abende, die den 200-jährigen Fest von A.S.Puschkin und 200-jährigen
Fest von F.I.Tüttschev geweiht wurden und die Larissa.Mauck und Elisaveta Karasewa
durchgeführt haben. Der Literaturabend zur Erinnerung von Achmatowa und Modigliani war
sehr interessant. Interessante Lektionen (Vorlesungen) von Ludmila Talalaj "P.I.Tschaikowskij
und N.F.Mekk", "S.Rachmaninov" bereicherten unsere Veranstaltungen. Im April ist noch ein
schöpferisches Kollektiv - Vokalensemble "Ständchen" unter Leitung von L.Talalaj
erschaffen. "Abend von russischer Romanze", den sie vorbereitet hatte, war unvergesslich.
Wir möchten auch an Abende von Olga Kosarewa erinnern, die dem Schaffen von M.Pliseckaja
und M.Liepa geweiht wurden, Vorlesungen uber die Ballettgeschichte, ausgezeichnete
Vorlesungenzyklus uber Meister der Operkunst. Immer erfreut uns das Auftreten der
Kindertanzgruppe "Rasselbande", die nicht nur in Schwerin tanzt, sondern auch in anderen
Städten von Deutschland. Sie wurden Preisträger des Talentfestivals in Berlin im
letzten Jahr. Sehr interessant ist das Ensemble von Balltanz "Freude". Im letzten Jahr wurde
das Ensemble "Russische Romanze" gegründet. Beim Zentrum existiert der Club der
Gleichgesinnten von Luba Orlova. Es mochte an unvergessliche Reisen nach Munchen, Köln,
Usedom, Rügen erinnern.
"Kontakt" hat an dem Seminare "Warum sind wir hier?" teilgenommen, das der
Integration in Deutschland geweiht wurde. Es wurden Vertreter von vielen gesellschaftlichen
Vereinigungen von Deutschland, deutsch-russischen Organisationen, Vertreter von Köln,
Hamburg, Berlin eingeladen. An der Seminararbeit haben Deputierte des Bundestages, Innenminister
von Mecklenburg-Vorpommern, Vertreter von Parteigruppen des Landtags teilgenommen. Bei
der Seminardurchführung hat der politische Fonds von F.Ebert geholfen. Das alles und viel
anderes hat dank schöpferischer Initiative, Energie von Kontaktmitglieder und seiner Leiter
stattgefunden.
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