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Vor acht Jahren war Albert Isaakowitsch Brothandel
mit seiner Ehefrau Wilena nach Schwerin aus Erewan gekommen. Sie sind beide Physiker.
Albert Isaakowitsch beschäftigte sich mit der Physik der Atmosphäre. Die letzten
zwanzig Jahre vor der Übersiedlung nach Deutschland war er der Stellvertreter des
Direktors für wissenschaftliche Fragen des Instituts für Landwirtschaft vom Ministerium
fur Landwirtschaft. Er beschaftigte sich mit wissenschaftlichen Problemen und unterrichtete
Physik an der staatlichen Universität in Erewan.
Seine Ehefrau, Physikerin, hatte fast das ganze Leben als Wissenschaftlerin
bei dem Institut der Physik gearbeitet. Sie besch7auml;ftigte sich mit der Physik der Raumstrahlen
und der Forschung an dem elektronischen Ringbeschleuniger.
Nachdem er sich an eine aktive Lebensweise in Erewan gewöhnt hatte,
wollte er in Deutschland nicht bloß Ballast sein. Um das zu vermeiden, wollte er
intensiv Deutsch lernen. Die Gewohnheit, immer etwas Neues zu lernen und eigene
berufliche Kompetenzen zu erweitern, hatte das gefördert. Das Lesen der deutschen
Zeitungen hatte auch sehr geholfen. Dann hatte er von dem Verein "Kontakt" erfahren,
wo die Menschen unabhängig von ihrer Nationalität aufgenommen werden. Er wollte mit
einem guten Rat helfen, eigene Erfahrungen, die er in Deutschland in diesen Jahren
gesammelt hatte, weitergeben. Jeden Donnerstag wartet er auf die Besucher- Emigranten,
um ihnen mit Rat und Tat zu helfen. Er versucht selber die Gesetze zu verstehen,
mit denen die Emigranten zu tun haben. Auf Deutsch lauten viele Gesetze anders,
als sie in der russischen Presse kommentiert werden, manchmal werden sie ungenau
übersetzt. Er versucht diese Ungenauigkeiten mit deutschen Juristen und zuständigen
Beamten zu klären. Er hilft den Menschen in schwierigen Lebenssituationen, besuchte
oft das Wohnheim für Emigranten in Görries, hatte da Gespräche zu verschiedenen
Themen durchgeführt, die den Menschen geholfen haben, sich schneller an die neue
Umgebung anzupassen, sich richtig und adäquat in Deutschland zu verhalten, sagte,
wo sie Hilfe und Rat bekommen können.
Albert Isaakowitsch ist ein Mitglied des Seniorenbeirats. Er ist da
der einzige Emigrant und glaubt, dass es seine Pflicht ist, den Einheimischen zu helfen.
Er ist auch ein Mitglied der Arbeitsgruppe des Seniorenbeirats "Schutz der Umwelt und
Ordnung in der Stadt". Albert Isaakowitsch glaubt, ein vollwertiges Leben für die
Emigranten, besonders für die älteren Emigranten, ist nur mit irgendeiner nützlichen
Tätigkeit möglich, die auf die Erweiterung und Vertiefung eigener Kenntnisse in
Bereichen der Musik, Kunst und Literatur gerichtet ist; mit Kennenlernen neuer
Städte und neuer Menschen. Er empfiehlt den Emigranten, die Zeitungen zu lesen
und daraus alles Wichtige für das Emigrantenleben zu erfahren. Er führt selber
eine aktive Lebensweise, besucht Schweriner Museen, macht viele Ausflüge in andere
Städte Deutschlands. Sehr oft fährt er nach Berlin, wo er die Tage der offenen Tür
in der Philarmonie, im Haus der Musik besucht, wobei er sich frühzeitig erkundigt,
wann sie kostenlos besucht werden können.
Wir möchten uns bei Albert Isaakowitsch und seiner Frau für die
Sorge um uns bedanken. Wir wünschen ihnen Gesundheit und erfolgreiche Tätigkeit den
Menschen zugunsten.
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